Meeresfrüchte oder Fleisch? Wer sich nicht entscheiden kann, sollte einmal Surf and Turf probieren. Denn dieses Gericht vereint beides in sich. Für die einen ist es eine hedonistische Extravaganz, für die anderen ein vollkommener Genuss. Aber was genau verbirgt sich dahinter, wenn die Geister sich so sehr daran scheiden?

 

Was genau ist Surf And Turf?

Der Name dieses Gerichts ist Programm: Surf steht für die Meeresfrüchte oder den Fisch, die verwendet werden, während Turf für die Pferderennbahn, also die Erde steht. Es geht um die Verbindung von Meeresfrucht und Rinderfleisch. Das Gericht stammt aus den USA, wo es in Nord-Amerika sehr verbreitet ist. In Australien ist es an der Ostküste unter dem Namen „Reef and beef“ oder „reef meets beef“ zu bekommen.

Der Spruch, dass in Amerika einfach alles ein bisschen größer ist, trifft definitiv auch auf das Essen zu. Das Steakgericht mit Meeresfrüchten ist sehr reichhaltig. Im Original besteht es aus einem Rindersteak, das in Amerika gut 300g auf die Waage bringen kann, und einem halben Hummer. Da das amerikanische Rindfleisch einen intensiven Eigengeschmack hat, wird es nur sparsam gewürzt und mit Pfeffer und Kräuterbutter garniert. Als Beilage werden oft Pommes frites und Rucola serviert. Wer ein wenig auf die Kalorien achten will, kann statt einem Hummer Riesengarnelen verwenden.

 

Hedonistische Extravaganz?

In der Enzyklopädie des schlechten Geschmacks gilt Surf and Turf als Inbegriff des Küchenkitsches: „the point […] is to maximize hedonistic extravagance“ („es geht darum […], die hedonistische Extravaganz zu maximieren“). Der Grund für dieses Urteil? Es werden die zwei teuersten Gerichte der Speisekarte kombiniert, woraus geschlossen wird, dass es nicht um geschmackliche Gründe geht, sondern um Selbstdarstellung.

 

Geschmacklicher Hochgenuss

Zustimmen muss man diesem Urteil nicht. Denn bloß, weil es sich bei einem guten Steak und Meeresfrüchten um hochwertige und damit teurere Zutaten handelt, muss das Gericht nicht übertrieben extravagant sein. Ganz im Gegenteil: Richtig zubereitet kombinieren Fleisch und Meeresfrüchte sich zu einer einzigartigen Geschmackskombination.

 

Surf and Turf zubereiten

Egal, ob man sich für Hummer, Riesengarnelen oder Fisch entscheidet – die Qualität der Zutaten ist entscheidend. Das Rumpsteak sollte gut abgehangen sein, während die Meeresfrüchte absolut frisch sein müssen. Bei tiefgefrorenen Garnelen sollte man unbedingt darauf achten, dass sie nicht aus überfüllten Zuchtanlagen stammen, sondern eine erstklassige Qualität aufweisen.

Für die Zubereitung wird erst das Steak gebraten. Der perfekte Garpunkt hängt dabei ganz vom persönlichen Geschmack ab. Während das Steak nach dem Braten ruht, werden die Meeresfrüchte zubereitet: Garnelen werden mit Zitronensaft beträufelt und für 4 Minuten in der noch heißen Steakpfanne unter Wenden gedünstet.

Zum Servieren werden die Meeresfrüchte auf dem Steak drapiert, das mit einer Scheibe Kräuterbutter gereicht wird.

Wer Holzaromen liebt und es sich zutraut, kann Steak und Meeresfrüchte auch auf dem Grill zubereiten. Damit nähert sich das Gericht dem amerikanischen Vorbild, wo viele Steakhäuser Surf and Turf ebenfalls grillen.

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Surf and turf: steak and three prawns, served with spicy mayonnaise and side salad. by Qwerty Binary, under CC BY-SA 3.0

 

Varianten des Surf and Turf

Wie viele andere Gerichte auch hat Surf and Turf inzwischen einige Abwandlungen erfahren. Es kann sich durchaus lohnen, auch diese einmal zu probieren und zu sehen, wie viel in diesem Gericht steckt.

Einige Varianten wurden bereits aufgeführt: Nicht nur Hummer, sondern auch Garnelen oder Fisch können verwendet werden. Aber es muss z. B. nicht zwingend Rindfleisch sein. In einer Variante wird Surf and Turf mit Schweinesteak zubereitet. Auch ein Surf-and-Turf-Burger wird in einigen Restaurants serviert – natürlichen mit amerikanischen Ausmaßen.

Die Beilage bietet am meisten Möglichkeiten, Varianz in das Gericht zu bringen. Weshalb sollten es immer Pommes frites sein? Auch Stangenbohnen oder ein Salat können die Mischung aus Steak und Meeresfrüchten perfekt ergänzen.

Im Little London hat man beim Surf and Turf die Wahl zwischen Rinderfilet Black Angus und Entrecôte Prime Beef, immer serviert mit Garnelen “Wildfang”.