Wir lieben es, tollen Wein und gutes Essen zu zelebrieren, neue Entdeckungen in der Speisekarte zu machen und zu erleben, was Gastronomie bedeutet.
Besonders beim Wein ist es fantastisch, den Facettenreichtum, die verschiedenen Nuancen, die sich von Jahrgang zu Jahrgang etwas unterscheiden, zu erkunden.
Doch wer beschert uns eigentlich diese Freude?
Wir möchten hinter die Kulissen blicken und die Menschen kennenlernen, die nicht vordergründig im Rampenlicht stehen und doch der Grund des Erfolges sind.
Sei es der Bauer, den wir persönlich kennen und bei dem wir wissen, dass sein Vieh vor der Schlachtung Tageslicht sah oder auch die Winzer, die trotz dem Druck des Massenkonsums, den Mut haben, ihre eigenen, vielleicht auch unkonventionellen Wege zu gehen…
Einer dieser Winzerinnen ist ohne Zweifel Elisabetta Foradori.
Eine sehr beeindruckende Frau, die sich schon früh mit dem Weinbau und dem Schutz der einheimischen Reben befasste. Aufgewachsen auf dem Weingut der Eltern nahe Trentino setzte sie sich trotz der großen Cabernet-Welle durch und machte sich für die Kultivierung der Rebsorte Teroldego stark. Eine Rebsorte, die während des agrarindustriellen Massenwahns der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts fast ausgerottet worden wäre.
„Ich hatte immer davon gehört, dass unsere heimische Rebe früher ein viel gepriesener, ein geradezu legendärer Wein war, (…) mit dem Körper und der Kraft und mit zunehmender Reife auch dem Duft und Geschmack eines großen Bordeaux”
Elisabetta setzt mit ihrem Team ganz bewusst auf biodynamischen Weinbau. Massenproduktionen oder künstliche Zusätze in den Weinen wird man bei ihr nicht finden. Zum einen um den ursprünglichen Geschmack des Weines nicht zu verfälschen, zum anderen aus Respekt vor der Natur.
Weil wir glauben, dass Elisabettas Weine und ihr Einsatz für ihre Heimat absolut großartig sind, haben wir derzeit einen Wein im Sortiment, der nicht unprobiert bleiben sollte:
2011 TEROLDEGO „SGARZON“
ELISABETTA FORADORI / ITALIEN / Trentino / 0,75 l
Dieser grandiose Wein ist ein in Amphoren bereiteter Lagenwein. Für seine achtmonatige Lagerung auf der Maische und der anschließend dreimonatigen Reifung in Eichenfässern, ist der „SCARZON“ von einer ungewöhnlichen Frische geprägt.
Ich kann nur sagen: Wer sich das entgehen lässt, ist selber schuld!
Autorin Franziska Müller ist Assistentin der Geschäftsleitung im “Little London Bar & Grill”