Würzig, mild und mit dezenter Wacholder-Note – so muss Gin schmecken. Gewürze wie Anis, Kreuzkümmel, Muskat und Wacholderbeeren sorgen für das Aroma, manchmal kommen auch noch Orangenschalen, Ingwer, Zimt oder Anis dazu – und noch einiges mehr, denn in einem Gin mit Weizen als Grundrohstoff stecken oft 120 und mehr Zutaten. Beim klassischen Gin muss der Wacholdergeschmack allerdings vorherrschen.
Gin Tonic – der Klassiker
Die beliebteste Variante, die zu den Specials im bei uns im Little London gehört, ist der Gin and Tonic, den schon die verstorbene Queen Mum geliebt hat und den Genießer übrigens kurz und respektvoll “G&T” nennen. Dabei versteht sich von selbst, dass ein hochwertiger Gin auch ein edles Tonic Water verdient. Wir verwenden Premium-Tonic-Water von Fever Tree mit Chinin aus der Grenzregion zwischen dem Kongo und Ruanda, in den Varianten Indian Tonic Water und Mediterranean Tonic Water (es wird mit Ölen und Früchten aus dem Mittelmeergebiet veredelt).
Im Little London genießt man G&T zum Beispiel als “Breil pur” – mit Minze, Wacholder, Gin und Tonic Water. “Origin” bekommt sein Aroma durch Thymian, “Williams Chase” wird mit Apfel und Zimt veredelt und der “Tonka Gin” hat Tonka-Bohne als spezielle Zutat.
Gin Cocktails und Longdrinks
Zum absoluten Hochgenuss wird Gin als Bestandteil von Cocktails und Longdrinks. Da gibt es “Atta Boy”, der mit Gin, French Vermouth und Granatapfel zubereitet wird. “Cosmopolitan 1934” mit Gin, frischer Himbeere, Limette und Cointreau. Oder “Clover Club” mit Gin, Limette, Zucker, frischer Himbeere und Eiweiß. Originell ist auch “Garden and Tonic” mit Gin, Limette, Stangensellerie und Tonic Water.
Von der Geschichte zur Gegenwart
Ein kleiner Abstecher in die Gin-Geschichte: Im 17. Jahrhundert war in den Niederlanden und Belgien ein Wacholderschnaps namens Genever bekannt. Das Wort entlieh man von “Juniper”, dem botanischen Namen des Wacholders. Englische Soldaten brachten das Getränk nach England, wo es fortan “Gin” genannt wurde. Und damit es auch ein echter englischer Drink wurde, durfte ab 1690 nur noch einheimisches Getreide verwendet werden.
Heute gibt es unzählige Sorten, von Dry Gin (trocken) und London Dry Gin (ebenfalls trocken) über New Western Dry Gin (eine Variation des Dry Gin mit weniger dominantem Wacholder-Aroma), Old Tom Gin (leicht süß) und Plymouth Gin (süß und würzig) bis zum Genever (aromatisch-süß) und Sloe Gin (fruchtig-süß).
Einige Gin-Variationen haben Zitrus-, andere Pfeffernoten. Manche werden mit blumigen Aromen wie Lavendel oder Holunder abgerundet und es gibt auch Gins mit Kräuternoten von Safran bis Thymian. Dass die Auswahl so groß ist, liegt daran, dass die Gin-Produzenten ihrer Phantasie freien Lauf lassen können. Ihnen ist nur eine einzige Grenze gesetzt: Der Wacholdergeschmack darf nicht zu gering werden, er muss dominieren.
Die Kunst der Ginherstellung
Die Herstellung des Getränks mit einem Mindestalkoholgehalt von 37,5 % vol. ist übrigens eine echte Kunst. Denn die Aromen werden schon während der Destillation – und nicht nachträglich – hinzugefügt. Damit die Gewürze nicht überhitzen, wird ein kompliziertes Verfahren angewandt, bei dem durch Reduzieren des Luftdrucks der Siedepunkt in der kupfernen Brennblase gesenkt wird. Was entsteht, ist ein sehr edles Getränk, das es verdient, mit Respekt genossen zu werden.
Im Little London gibt es künftig auch einen eigenen Gin. Es ist ein London Dry Gin in einer Limited Edition von nur 128 Flaschen. Ausprobieren lohnt sich!